Freie Wähler Elsendorf stellen Bürgermeisterkandidatin und Bewerber für Gemeinderatswahl vor
Von Harry Bruckmeier
Elsendorf. Angelika Mandlik geht für die Freien Wähler ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Die 58-jährige Verwaltungsangestellte an der Aventinus-Mittelschule,
die seit 18 Jahren im Gemeinderat sitzt und bereits seit zwei Legislaturperioden Vizebürgermeisterin ist, will ihren Parteifreund Matthäus Faltermeier beerben und nach eigener Aussage dessen erfolgreiche Politik fortsetzen. Die Spitzenkandidatin führt auch die FW-Liste mit 14 Bewerbern an, auf der sieben von neun amtierenden Gemeinderäten erneut antreten.Dass Angelika Mandlik ihren Hut in den Ring werfen würde, ist keine Überraschung. Genügend Erfahrung für das Amt, das sie nun anstrebt, bringt die 58-jährige Elsendorferin nach so vielen Jahren im Gemeindeparlament mit. Ihre Erfahrungen beschränken sich aber nicht allein auf die Kommunalpolitik. Nach zwei Jahren als Schriftführerin lenkte die verheiratete Mutter zweier erwachsener Kinder mehr als ein Vierteljahrhundert die Geschicke des Katholischen Frauenbundes. Da die Trauungen im Schloss Ratzenhofen immer mehr werden, unterstützt sie hier mittlerweile ihren „Chef“ Matthäus Faltermeier und wurde im April dieses Jahres offiziell als Standesbeamtin bestellt. „In dieser Zeit durfte ich bereits acht Paare trauen – und so viel ich weiß, sind die alle heute noch verheiratet“, schmunzelte sie.
Im Schnelldurchlauf kam die Kandidatin an diesem Abend auf einige laufende Projekte der Kommunalpolitik zu sprechen. Unter anderem nannte sie hier den Anbau einer Aula an der Grundschule, an der sie viele Jahre im Sekretariat beschäftigt war. Heute arbeitet sie als Verwaltungsangestellte an der Aventinus-Mittelschule Abensberg, eine Stelle, die sie allerdings im Falle ihrer Wahl zur Bürgermeisterin aufgeben würde, wie sie jetzt schon ankündigte.
In der hiesigen Grundschule seien mit dem Einbau einer Küche die Voraussetzungen zum Start einer offenen Ganztagsbetreuung der Kinder ab dem nächsten Schuljahr geschaffen worden. Steht mit dem 22. November der Einweihungstermin mit einem „Tag der offenen Tür“ am 23. November im Falle der Schule bereits fest, hofft die FW-Kandidatin, dass die ebenfalls im Bau befindliche Kinderkrippe bis zu den Weihnachtsferien bezugsfertig sein wird.
Regenrückhaltungen am Glanderstadl und bei Horneck will Angelika Mandlik ebenso weiterverfolgen wie die Renaturierung des Bachlaufs in Elsendorf zwischen Kriegerdenkmal und Glaserstraße. Im Einzelnen ging sie hier auf den Bauzeitenplan ein, der im Oktober nächsten Jahres mit der Bepflanzung sein Ende finden soll.
Als einen Erfolg von Bürgermeister Matthäus Faltermeier, der sich derzeit im Krankenstand befindet, bezeichnete dessen amtierende Stellvertreterin die Ansiedlung der Firma Magna Heavy Stamping (MHS) in der ehemaligen Autoform. Der Automobilzulieferer aus Österreich plant hier einen Standort für die Fertigung von Karosserieteilen für die Automobilindustrie. In einem ersten Schritt sprach Mandlik von rund 50 Arbeitsplätzen, die so entstehen werden.
Eine solide und sparsame Haushaltsführung stellte die Kandidatin an die erste Stelle ihrer Ziele für die nächsten sechs Jahre. Den Start dürfte ihr es hier freilich erleichtern, dass sie im Falle ihrer Wahl eine Gemeinde ohne Verschuldung übernehmen wird. Außerdem will Mandlik nach eigener Aussage weitere Flächen für Wohnbebauung und Gewerbe ausweisen, die Vereine und Feuerwehren, insbesondere deren Jugendarbeit, fördern, Kindergarten und Schule in der Gemeinde sichern und die Natur und Umwelt im Gemeindegebiet erhalten.
Angesichts des phänomenalen Ergebnisses bei ihrer Nominierung, mit 30 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen überraschte es nicht, dass die Versammlung Angelika Mandlik später auch zur Spitzenkandidatin auf der FW-Gemeinderatsliste (siehe eigener Kasten) wählte. Neben der Vizebürgermeisterin und dem weiteren Bürgermeisterstellvertreter Albert Dettenhofer kandidieren fünf amtierende Gemeinderäte für eine weitere Amtszeit: Alois Bauer, Helmut Biebl, Thomas Gallmaier, Archus Neumeyer jun. und Otto Wagner. Nicht mehr antreten werden Thomas Obster nach 24 und Christoph Rainer nach sechs Jahren im Gemeindeparlament.
Die Reihung der Kandidaten auf der Liste legten die Versammlungsteilnehmer in schriftlicher und geheimer Wahl fest. Das beste Ergebnis erhielt Freie Wähler-Vorsitzender Martin Biendl, der damit hinter der gesetzten Spitzenkandidatin Angelika Mandlik auf Platz 2 erscheint. Biendl hatte auch die Formalien für die Nominierung vorbereitet und die Versammlung geleitet.